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Artemisia annua (einjähriger Beifuß) - Heilpflanze der Götter

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Beschreibung

Barbara Simonsohn, 127 S., Taschenbuch 11,5x16,5cm

Mit umfassenden Informationen zu Inhaltsstoffen, Anwendungsgebieten und aktuellen Forschungsergebnissen stellt Barbara Simonsohn in ihrem neuen Kompakt-Ratgeber „Artemisia annua“ eine Heilpflanze mit erstaunlichen Eigenschaften vor. Im Gegensatz etwa zu Affenbrotbäumen (Baobab) oder Moringa oleifera wächst Artemisia annua auch in unseren gemäßigten Breiten. In ihrem Buch bietet Barbara Simonsohn daher auch praktische Tipps für die eigene Anzucht im Garten oder auf dem Balkon. Der Einjährige Beifuß – Artemisia annua – wird sowohl vorbeugend zur Stärkung des Immunsystems als auch zur Selbstbehandlung in Form von Tee, Pulver oder Kapseln eingenommen. Barbara Simonsohn ist gefragte Expertin für Gesundheits- und Ernährungsfragen. Seit 1995 hat sie zahlreiche Bücher im Bereich der ganzheitlichen Gesundheit veröffentlicht, darunter auch den Kompakt-Ratgeber „Chia“, erschienen im Mankau Verlag.

Die Chinesen kennen Artemisia annua nachweislich seit mehr als 2.000 Jahren als Heilpflanze. Sie haben sie traditionell gegen Fieber, vermutlich auch bei Malaria, eingesetzt, zum Austreiben von Würmern, bei Durchfällen, Entzündungen, Infektionen und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems.
Barbara Simonsohn, Gesundheitsexpertin und Autorin u. a. des Kompakt-Ratgebers „Artemisia annua“, berichtet im Interview über die erstaunliche Heilkraft der Pflanze Artemisia annua (Einjähriger Beifuß), die nicht nur als wichtiges Mittel bei Malaria, sondern inzwischen auch bei Krebs, Borreliose, Hepatitis, Herpes und bakteriellen Infektionen Anwendung findet.

Nach Ihren Büchern über Chia, Moringa, Hanf, Afa-Algen, Gerstengrassaft oder Baobab-Fruchtpulver hatten Sie erst einmal genug von „Superfood“. Was hat Sie motiviert, jetzt einen Ratgeber über die „Wunderpflanze“ Artemisia annua zu schreiben?

Barbara Simonsohn: Die Heilkraft der Pflanze ist enorm. Wenn eine Pflanze sogar Malaria heilen kann – Artemisinin ist in Kombination mit einem weiteren Kraut der Traditionellen Chinesischen Medizin das Malaria-Mittel, und 2015 wurde für die Entdeckung der Medizin-Nobelpreis verliehen –, muss sie auch sonst noch für vieles gut sein. Und ich wurde fündig. Krebs, Borreliose, Hepatitis, Herpes, bakterielle Infektionen – Artemisia annua ist tatsächlich eine Vielzweckwaffe der Naturheilkunde, für alles zu gebrauchen.

Bis vor wenigen Jahren war der Einjährige Beifuß bei uns kaum bekannt. Wie kam es zur Wiederentdeckung der seit über 2.000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendeten Heilpflanze?

Barbara Simonsohn: Ausschlaggebend war wohl der PR-Rückenwind durch die Nobelpreis-Vergabe an die chinesische Forscherin Tu Youyou. Dr. Tu hatte diese Entdeckung 1969 im Rahmen des Vietnamkrieges gemacht, als die Vietcong den großen Bruder China baten, alte Rezepte nach einem Anti-Malaria-Mittel zu durchforsten, weil die Soldaten wie die Fliegen an Malaria starben. Aber auch schon vor der Nobelpreis-Vergabe waren einige Firmen mit Artemisia beschäftigt, und Martin Hirt von „anamed“ verfolgt seit Jahrzehnten Anbauprojekte mit Schwerpunkt Schwarzafrika, aber auch in europäischen Ländern, mit großen Erfolgen und dem Ansatz: Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile. Statt einen Stoff zu isolieren und zu patentieren, ist es sinnvoller, die ganze Pflanze zu verwenden, weil es synergetische Effekte der einzelnen Inhaltsstoffe gibt, beispielsweise der etwa 400 bioaktiven Substanzen mit Anti-Krebs-Wirkung. Zu erwähnen ist auch die „Artemisia-Frau“ Hannelore Klades in Kassel, neunzig Jahre alt, die sich dank Artemisia einer strahlenden Gesundheit erfreut und Heilpflanzengärten in Subsahara-Afrika betreut, um die Menschen dort unabhängig von unerschwinglichen Pharmazeutika zu machen. Sie hat wie ich zwei Bücher über die Pflanze geschrieben.

Bei welchen Beschwerden und Krankheiten wird Artemisia traditionell eingesetzt, und welche medizinischen Überraschungen sind in der Zukunft zu erwarten?

Barbara Simonsohn: Die Chinesen kennen Artemisia annua nachweislich seit mehr als 2.000 Jahren als Heilpflanze. Sie haben sie traditionell gegen Fieber, vermutlich auch bei Malaria, eingesetzt, zum Austreiben von Würmern, bei Durchfällen, Entzündungen, Infektionen und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems. Die Geschmacksrichtung „bitter“ hat einen hohen Stellenwert in der TCM, weil sie die Verschleimung des Organismus bekämpft, die Verdauungsorgane stärkt und den Organismus sowie die Psyche in einen Zustand von Harmonie und Gleichgewicht bringt. Durch den Klimawandel könnten zukünftig Insekten wie die Tigermücke und Sandmücke bei uns heimisch werden – sie wurden bereits vereinzelt in Bayern und im Freiburger Raum gesichtet – und gefährliche Infektionskrankheiten wie die Leishmaniose übertragen. Das Gleiche gilt auch für Überträger von Plasmodien, welche die tropische Malariaerkrankung auslösen. Viele Flüchtende, die zu uns kommen, sind gegen tropische Infektionskrankheiten wie Malaria immun, können aber Krankheitskeime ins sich tragen. Wir konnten diese Immunität bisher nicht ausbilden. Sticht nun eine ganz normale Mücke jemanden, der Plasmodien in sich trägt, ohne selbst an Malaria zu erkranken, kann diese Mücke einen anderen infizieren, der keine Immunität besitzt. Dass dies keine graue Theorie ist, sondern schon bei uns stattfindet, habe ich in meinen Artemisia-Büchern beschrieben.

Über 600 biologisch wirksame Inhaltsstoffe soll Artemisia annua enthalten, u.a. Eiweiß und gesunde Fettsäuren sowie wertvolle Spurenelemente. Warum sind diese so wichtig, und was ist der Vorteil gegenüber anderen Nährstofflieferanten?

Barbara Simonsohn: Artemisia ist schon recht gut erforscht, aber es besteht noch Luft nach oben. Die genaue Wirkweise der einzelnen ätherischen Öle, Flavonoide und essenziellen Fettsäuren ist noch nicht ganz enträtselt, belegt ist jedoch, dass sie auf unseren Organismus stärkend wirken. Viele Studien beschäftigen sich mit ausschließlich einer Substanz, anstatt die gesamte Pflanze im Blick zu haben. Es gibt noch relativ wenige Humanstudien. Der ORAC-Wert, der das antioxidative Potenzial angibt, ist mit 72.820 sensationell hoch, sozusagen Weltspitze, vergleichbar nur noch mit Moringa oleifera. Unser heimischer Antioxidanzien-Star, die Blaubeere, hat einen ORAC-Wert von „nur“ 2.630, Granatäpfel immerhin 46.000. Artemisia annua ist eine sehr ursprüngliche Pflanze, die noch wenig züchterisch bearbeitet wurde. Das erklärt vermutlich ihre herausragende Wirkung gegen freie Radikale. Ich sehe das größte Gesundheitspotenzial in der hohen Konzentration von Vitamin E als Gehirnschutz und Immun-Booster, dem Bor-Gehalt mit dem Potenzial, Arthritis vorzubeugen und zu heilen, in der Menge an Flavonoiden wie Artemetin, der mehr als 20 essenziellen Fettsäuren wie Kampfer, Sesquiterpene wie Artemisinin, der flüchtigen Öle wie Alpha-Pinene, die gerade im Zusammenhang mit Waldbaden hoch im Kurs stehen. Artemisia annua kann man ohne Übertreibung als „Feuerlöscher für freie Radikale“ betrachten. Die Pflanze wirkt natürlich nicht nur heilend, sondern auch prophylaktisch gegen vielerlei Krankheiten.

Aktuelle Studien zeigen, dass sich Artemisia annua nicht nur im Kampf gegen ernsthafte Krankheiten wie Krebs, sondern auch vorbeugend zur Stärkung des Immunsystems nutzen lässt. Was sind Ihrer Ansicht nach die wichtigsten Anwendungsgebiete?

Barbara Simonsohn: Der Schwerpunkt liegt offenbar in der Stärkung unseres Immunsystems, aber auch in der Aktivierung der Selbstheilungskräfte, Paracelsus sprach vom „inneren Arzt“. Das Immunsystem ist mithilfe der Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze wie das nobelpreisgekrönte Artemisinin in der Lage, Borrelien und Krebszellen zu zerstören, aber auch Viren, pathologische Bakterien – grampositive und gramnegative –, Einzeller und Würmer. Die Artemisia-Salbe, die man auch leicht selbst herstellen kann, wird in der Schweiz auch als „Heile-Welt-Salbe“ bezeichnet, weil sie so gut wie bei allen Hautproblemen, ob Ekzeme oder Insektenstiche, hilft. Wer seine Naturkosmetik nicht selbst macht, kann beispielsweise auf die Produkte der Firma „Kasimir & Lieselotte“ zurückgreifen.

Ursprünglich in tropischen Regionen beheimatet, wächst Artemisia annua mittlerweile auch bei uns als Wildpflanze oder im Garten. Worauf sollte man beim Eigenanbau besonders achten, und welche Teile der Pflanze lassen sich als Heilmittel nutzen?

Barbara Simonsohn: Es zeigt die Vitalität dieser Pflanze an, dass sie sich wild alle Kontinente und Klimazonen – bis auf das ewige Eis – erobern konnte. Im Gegensatz zu Moringa lässt sich Artemisia leicht im Garten selbst anbauen. Nur die Blätter besitzen die im Buch besprochenen Inhaltsstoffe und die Heilwirkung. Damit sie die optimale Nährstoffdichte besitzen, sollte man sie kurz vor der Blüte ernten und bei 30 Grad trocknen, im Backofen mit Kochlöffel in der Tür oder in einem Dörrgerät mit Temperaturregelung. Eine Pflanze lässt man blühen, um Samen fürs nächste Jahr – und zum Verschenken! – zu gewinnen. Der Geschmack der Blätter ist sehr bitter und damit gewöhnungsbedürftig. Aus den Blättern kann man Tee zubereiten oder sie in der Kaffeemühle mahlen und beispielsweise in gesüßten Joghurt unterrühren. Artemisia ist eine Pflanze, die uns die Sorgen nimmt vor vielen Krankheiten und in meinen Augen ein Gesundheitselixier erster Güte darstellt.