Helmut Schröcke, 401 S., kart. mit zahlreichen Abb. und Skizzen

Sehr guter Zustand, Kanten und Ecken weisen leicht Lagerspuren auf.

Dem Autor des hier vorliegenden Werkes kommt das große Verdienst zu, ein wissenschaftliches Standardwerk von revolutionärer Bedeutung geschaffen zu haben, das auf einem gründlichen Studium der Originalquellen fußt und neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der deutschen Vor- und Frühgeschichte vermittelt. Die allgemeine Lehrmeinung ist, daß die Christianisierung der Bevölkerung östlich und südöstlich der Reichsgrenzen seit dem 7. Jahrhundert vor allem die "Slawen" betroffen hätte, die dort als ein den Deutschen fremdes Volk gesiedelt hätten. Die anschließende "Ostkolonisation" hätte nun diese "Slawen" entweder vertrieben oder unterjocht und integriert, weshalb die deutsche Bevölkerung Mittel- und Ostdeutschlands das Ergebnis der Vermischung mit "Slawen" sei. Der Autor weist nach, daß dem nicht so ist. Er zeigt, daß die slawischen Völker aus Ostgermanen hervorgingen, die zu Beginn der Völkerwanderung weit nach Osten und später teilweise wieder zurück nach Westen gewandert waren. Ein Teil der nach Westen wandernden Ostgermanen zog bis nach Böhmen und zur Elbe, wo sie mit anderen dort siedelnden Teilen der Germanen zusammentrafen, sich mit ihnen vermischten und i Verlauf der Christianisierung und der deutschen Ostkolonisation "eingedeutscht" wurden.

Schröcke führt seinen Beweis in umfassender Weise, mit den Mitteln der Chronistik, Archäologie, Anthropologie, Religionswissenschaft, Sprachwissenschaft und verschiedenen Nebenwissenschaften. Die Bedeutung seiner Beweisführung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.