Die Diagnosefalle
Beschreibung
Dr. H. Gilbert Welch, Dr. Lisa M. Schwartz, Dr. Steven Woloshin, 336 Seiten, geb.
Falsche Krebsdiagnosen, überflüssige Screenings und hohe medizinische Kosten – immer mehr Ärzte weltweit führen willkürliche und absurde Tests durch, durch die gesunde Menschen für krank erklärt werden. Dies ist keine Behauptung, sondern eine logische Schlussfolgerung: Anders ist die Tatsache nicht zu erklären, dass die Zahl der Todesfälle nahezu konstant blieb, während die Diagnosen von Bluthochdruck, Osteoporose, Diabetes und Krebs in den letzten Jahren explodiert sind. Es werden also Millionen Patienten wegen Krankheiten behandelt, die sie nie beeinträchtigt hätten.
Zahlreiche Studien ziehen den Sinn und Nutzen der neuen Untersuchungsmethoden in Zweifel. Hier setzt die Arbeit von Dr. H. Gilbert Welch an, der mehr als 25 Jahre Erfahrung in Medizin und Forschung gesammelt hat. Zusammen mit seinen Kollegen Dr. Lisa M. Schwartz und Dr. Steven Woloshin hat er die Effekte von Präventivmaßnahmen auf die Gesundheit von Patienten studiert und gemessen. Welch widerlegt mithilfe zahlreicher Fallbeispiele aus seiner Praxis die Annahme, daß prophylaktische Untersuchungen die Gesundheit fördern. Im Gegenteil: Die ständige Überwachung führt zu Überdiagnosen, die eher schaden als nutzen. Sie verunsichern den vermeintlichen Patienten und eigentlich Gesunden, provozieren überflüssige Therapien und Operationen mit all ihren Risiken und kosten Geld, das an anderer Stelle im Gesundheitswesen fehlt.
Dr. Welch klärt in diesem Buch auf, wie die moderne Diagnostik Krankheitsbilder geradezu kreiert, welche Tests und Operationen absolut überflüssig sind und wie durch geänderte Grenzwerte Gesunde als Kranke deklariert werden.
Und wem nutzt diese Diagnostik? Auch diese Frage lässt sich schließlich unschwer beantworten.